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Edelsteinschleifer:in
Ausbildung und Beruf

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  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Ausbildungsvergütung
    ca. 1.040 € im ersten, 1.100 € im zweiten und 1.200 € im dritten Ausbildungsjahr
  • Fachrichtungen
    Edelsteingravieren, Edelsteinschleifen, Industriediamantschleifen und Schmuckdiamantschleifen  
Nützliche Eigenschaften
Folgende deiner ausgewählten Eigenschaften sind für den Beruf nützlich:
Handwerklich geschickt
Künstlerisch begabt
Sorgfältig
Auge für’s Detail
Einzelgänger:in

Berufsbild

Ein Rohdiamant ist unscheinbar, zumindest in einer Ablagerung von Sand wie vor der Küste von Namibia würde man einen Diamanten mit dem unbewaffneten Auge kaum von einem Sandkorn unterscheiden können. Dagegen sind Diamanten aus den klassischen Durchschussröhren, den Kimberlite Pipes, meistens an ihrer Kristallform gut zu identifizieren, obwohl sie in dem dunklen Wirtsgestein allein schon durch ihre Helligkeit auffallen würden. Diamant hat von allen Mineralen die höchste Härte, aber zugleich besitzt er eine gute Spaltbarkeit in einer kristallographischen Richtung, die am Kristall achtfach auftritt.

Die Härte des Diamant ist in verschiedenen Richtungen unterschiedlich, nur dadurch ist es möglich Diamant mit Diamantpulver in Öl zu schleifen, weil immer zufällig einige Mikrokörner mit der etwas härteren Kante auf die zu schleifende Fläche einwirken können. Dennoch ist das Schneiden oder Schleifen eines Diamanten mit einer Diamantölsuspension ein langwieriger Prozess, der Tage und Wochen dauern kann.

Diamantschleifer nutzen die Spaltbarkeit, um durch einen kleinen Schlag eine klare Fläche zu erhalten, durch die sie in das Innere des Kristalls schauen können. Was gibt es da zu sehen? Nun ein Diamant kann Einwachsungen von anderen Mineralen haben, die die Qualität mindern, sie können gefärbt sein, sie können Baufehler in der Kristallstruktur aufweisen, die zu Eintrübungen führen.

Nur ein Anteil von etwa 25% der gefundenen größeren Rohdiamanten ist überhaupt geeignet zu Schmucksteinen verarbeitet zu werden. Das besondere Geschick des/der Diamantschleifers/-in liegt darin bei der Verarbeitung zu einem geschliffenen Schmuckstein möglichst wenig Material zu verlieren. Durch das Einspannen wird die Schleifrichtung vorgegeben, der Schliff wird durch einen zweiten Diamanten, der auf einem Reibe- oder Schneidestock fixiert ist, durch Andruck an den zu schleifenden Stein erzeugt.

Die Vollendung findet der Diamant im Brillantschliff, bei dem das in die Tafelfläche einfallende Licht weitgehend durch Totalreflexion an den inneren Flächen wieder zurückgeworfen wird. Betrachtet man einen gelungenen Brillantschliff von hinten, so erscheint er dunkel! Im Gegensatz dazu funkelt er in en Spektralfarben, weil das kontinuierliche weiße Licht durch die Mehrfachbrechung dispergiert wird. Das ist dann das Feuer des Brillantschliffs. Heute werden die kleinen Facettenflächen durch Einspannen des Diamanten in eine Maschine geschliffen und winkelgenau gedreht. Der Schleifvorgang wird auf rotierenden Scheiben mit in Öl suspendiertem Diamantpulver durchgeführt.

Die ganze Aufmerksamkeit der Fachkräfte wird beim Schliff des Steins erneut gefordert. Die Schliffart hängt von den natürlichen Proportionen des Rohdiamanten ab. Ob Würfel oder Oktaeder - die Grundform des Steins bestimmt die unterschiedlichen Schleifrichtungen für die Facetten und die größte Fläche des späteren Brillanten, die so genannte Tafelfläche. Viel Erfahrung ist notwendig, wenn Diamantschleifer/innen mit dem Schwerpunkt Schmuckdiamanten dem Stein anschließend z.Bsp. beim Brillantschliff zu strahlendem Glanz verhelfen. Neben diesem Schliff beherrschen Diamantschleifer/-innen auch noch andere Schliffarten.

Diamant ist nicht nur das härteste natürliche Mineral, sondern auch das mit der höchsten Wärmeleitfähigkeit. Daher finden kleine Industriediamanten auch technisch umfangreiche Verwendung so in Verbundmaterialien für Schneid- und Bohrwerkzeuge oder in der Elektronik zur Ableitung von Wärmespitzen.

Diamantschleifereien sind heutzutage in Idar-Oberstein konzentriert.

Was verdienen Edelsteinschleifer?

In der Schmuck-, Uhren- und Edelmetallindustrie verdienen Azubis durchschnittlich:

  • ca. 1.040 € im 1. Ausbildungsjahr
  • ca. 1.100 € im 2. Ausbildungsjahr
  • ca. 1.200 € im 3. Ausbildungsjahr

Edelsteinschleifer:innen können in unterschiedlichen Branchen eine Anstellung finden. Das Gehalt liegt bei etwa 1.947 € bis 3.209 € pro Monat. Aufstiegsmöglichkeiten ergeben sich zum Beispiel durch Weiterbildung zum Gestalter für Edelsteine, Schmuck und Gerät.

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