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Süßwarentechnologe/-in
Ausbildung und Beruf

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  • Erwünschter Schulabschluss: mittlerer Schulabschluss
  • Ausbildungsdauer: 3 Jahre
  • Ausbildungsvergütung: 855,00 bis 998,00 Euro im ersten Jahr, 1140,00 bis 1214,00 Euro im dritten Jahr
  • Ausbildungsart: duale Ausbildung, ergänzendes Studium möglich
Nützliche Eigenschaften
Folgende deiner ausgewählten Eigenschaften sind für den Beruf nützlich:
Handwerklich geschickt
Künstlerisch begabt
Sorgfältig
Auge für’s Detail
Verantwortungsbewusst

Bist du eine von den Naschkatzen, die dafür gesorgt haben, dass 2021 ganze 103 Millionen Schokoweihnachtsmänner in Deutschland verputzt wurden? Oder gehörst du eher zur salzigen Sorte, so wie 19% der Deutschen, die am liebsten Chips, Cracker und Salzstangen essen, wenn es um Süßwaren geht?

Es gibt so viele unterschiedliche Sorten Schokolade, Kekse, Chips, Fruchtgummi oder Eis in den Regalen im Supermarkt, aber irgendwie klappt es, dass jede Sorte einzigartig ist und du dich trotzdem darauf verlassen kannst, dass der Schokoweihnachtsmann von einer Marke im nächsten Jahr wieder genauso schmecken wird. Wer ist dafür eigentlich verantwortlich?

Nun, die Süßwarentechnologin ist die Person, die den Herstellungsprozess von Süßwaren begleitet und dafür sorgt, dass am Ende Qualitätssüßigkeiten in deinem Wohnzimmer landen. Und wenn du dir nichts besseres vorstellen kannst, als den ganzen Tag von Süßigkeiten umgeben zu sein, dann ist dieser vielfältige und spannende Beruf genau das richtige für dich. 

Der Süßwarentechnologe in 20 Sekunden

  • Vielfältiges Berufsbild von der Süßwarenproduktion über die Wartung der Maschinen und Qualitätsprüfung bis hin zur Entwicklung neuer Süßigkeiten und Knabberartikel
  • Tarifgebundene Bezahlung, je nach Bundesland ca. 2500€ - 3500€ pro Monat
  • Voraussetzungen: Gut sein in Mathe & Technik, sorgfältig arbeiten und Interesse an Süßwaren haben
  • Gute Karrierechancen, denn die Branche ist sehr stabil und es gibt gute Weiterbildungsmöglichkeiten

Was genau macht ein Süßwarentechnologe?

Als Süßwarentechnologe bist du hautnah dabei, wie die Tafel Schokolade, die Kekse oder Bonbons entstehen - natürlich in passender Schutzkleidung, damit alles hygienisch bleibt. Du bist in den gesamten Prozess der Süßwarenherstellung eingebunden und genau das macht den Beruf auch so interessant und vielseitig. 

Vor allem überwacht und bedient man die zum Teil millionenschweren Maschinen, die aus den Rohstoffen das fertige Produkt ganz automatisiert herstellen. Damit man das machen kann, braucht man jedoch sehr vielschichtige Kenntnisse aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Und natürlich lernst du in der Ausbildung nicht nur die Maschinenbedienung kennen, sondern auch die handwerkliche Produktion von Süßwaren! 

Steuern und Überwachen von Maschinen und Anlagen

In den meisten größeren Betrieben werden Süßigkeiten heutzutage von Maschinen hergestellt, die selbstständig die richtigen Mengen auswiegen, Zutaten zusammenmischen und das fertige Produkt sogar verpacken. 

Das können die Maschinen aber natürlich nicht ohne menschliche Hilfe, denn jemand muss sie erst einmal einstellen, den Prozess überwachen und bei eventuellen Fehlern schnell eingreifen und das Problem finden und beheben. Dafür benötigst du das Grundwissen, wie das Produkt eigentlich ohne die Maschine hergestellt werden würde - nur so können die einzelnen Schritte der Maschine verstanden und kontrolliert werden. Auch die Reinigung der Anlagen gehört mit zum Job.

Es müssen außerdem die richtigen Rohstoffe, Zusatzstoffe oder Aromen ausgewählt werden, damit die Anlage die vorgegebene Rezeptur korrekt umsetzen kann. 

Qualitätssicherung

Für den Verbraucherschutz ist es unerlässlich, dass sowohl die angelieferten Rohstoffe als auch das fertige Produkt regelmäßig auf ihre Qualität überprüft werden. Hierfür musst du zum einen Proben für das Labor nehmen, aber dich auch auf deinen Geruchs- und Geschmackssinn verlassen können. 

Süßwarenprodukte entwickeln

Klar, es muss auch immer mal wieder neue Süßigkeiten geben - zum Beispiel sind vegane Produkte im Moment stark im kommen. Auch an diesem Prozess ist der Süßwarentechnologe beteiligt, deswegen wird ein Bestandteil deiner Ausbildung auch sein, alles über die Entwicklung von neuen Süßwaren zu lernen. 

Ausbildungsalltag

Was solltest du für die Ausbildung mitbringen?

Erst einmal natürlich Interesse an der Herstellung von Süßigkeiten, das ist ja klar. Es geht aber noch um viel mehr, eben weil der Beruf so viele unterschiedliche Tätigkeitsbereiche hat. 

Schulische Voraussetzungen

Die meisten Betriebe bevorzugen einen mittleren Schulabschluss. Mit guten Noten kannst du dich aber auch mit einem Hauptschulabschluss bewerben, denn eine gesetzliche Vorgabe gibt es nicht. In jedem Fall sollten deine Noten in diesen Fächern gut sein:

  • Mathe: Du wirst auch mal Rezepturen oder das richtige Mischverhältnis berechnen müssen, zum Beispiel bei der Herstellung von Bonbons oder Karamell
  • Biologie / Chemie: Als Auszubildende*r  musst du beurteilen können, ob die Konsistenz eines Produktes korrekt ist und ob die Qualität der Rohstoffe gewährleistet ist
  • Werken / Technik: Da du sehr viel mit Maschinen zu tun haben wirst, ist technisches Verständnis das A und O für den Beruf

Interessen

Wer interessiert sich bitte nicht für Süßigkeiten? Diese Voraussetzung kannst du bestimmt direkt abhaken. Du solltest aber auch Spaß an Technik mitbringen, sowie insgesamt praktische Tätigkeiten mögen. Als Süßwarentechnologe*in sitzt du nämlich nicht hinterm Schreibtisch!

Soft Skills

Unter Soft Skills versteht man persönlichen Eigenschaften, die für einen Beruf von Bedeutung sein können. Ein Soft Skill, den man für die meisten Berufe braucht, ist Teamfähigkeit, und da macht die Süßwarentechnologin keine Ausnahme. Darüber hinaus musst du auch sehr sorgfältig und verantwortungsbewusst sein, schließlich geht es um Lebensmittel, die am Ende jemand essen wird. Hygienisches Arbeiten und die ganz genaue Einhaltung der Rezepturen ist daher von großer Bedeutung. 

Sonstige Eigenschaften

Zum Überprüfen der Qualität der Rohstoffe und auch der fertigen Produkte benötigst du einen intakten Geruchs- und Geschmackssinn. Das heißt natürlich nicht, dass du den ganzen Tag naschen darfst! Handwerkliches Geschick solltest du auch mitbringen, sonst wird das Warten der Maschinen eher schwierig. Wichtig ist auch, dass du kein absoluter Morgenmuffel bist, denn die Ausbildung findet in der Frühschicht statt und später im Beruf kann es auch sein, dass du Schichtdienst haben wirst. Dafür musst du flexibel sein.

Zusammengefasst:

  • Schulabschluss: Mittlerer Schulabschluss bevorzugt

  • Wichtige Schulfächer: Mathe, Bio, Chemie, Werken, Technik
  • Persönlichkeit: Sorgfalt, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein

  • Eigenschaften: handwerkliches Geschick, gutes Reaktionsvermögen, Spaß an Technik, intakter Geschmacks- und Geruchssinn

Deine Ausbildung – Von süß bis salzig

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    Für Naschkatzen und Leckerschmecker

    Du möchtest anderen das Leben versüßen und das am besten noch beruflich? Du hättest gerne einen Tarifvertrag und Weihnachtsgeld schon während der Ausbildung? Dann kannst du hier alles über die Berufe und Karrierechancen in der Süßwarenindustrie erfahren. Egal ob Süßwarentechnologe, Industriekaufmann oder Fachkraft für Lagerlogistik - in dieser Branche findest du bestimmt eine Ausbildung, die zu dir passt.

Wie genau läuft die Ausbildung zum Süßwarentechnologen ab?

Wie die meisten Ausbildungsberufe dauert auch diese Ausbildung insgesamt drei Jahre. Das besondere: Weil der Beruf “Süßwarentechnologe” so speziell zur Süßwarenindustrie gehört, gibt es auch eine eigene Schule dafür, nämlich die Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft (ZDS). Die liegt in Solingen und hier würde der schulische Teil deiner Ausbildung stattfinden für insgesamt 12 Wochen. 

Bei einer dualen Ausbildung gibt es nämlich immer schulische Teile, aber auch die Arbeit direkt im Ausbildungsbetrieb. Du lernst also nicht einfach nur die Theorie, sondern kannst auch alles in der Praxis üben. Weil es in den meisten Betrieben heutzutage vor allem große und komplizierte Maschinen gibt, welche die Süßwaren herstellen, gibt es an der “Süßwarenakademie” nicht nur Unterricht, sondern auch praktische Übungen. Hier lernst du, wie Süßigkeiten handwerklich hergestellt werden, damit du die Prozesse der Maschinen später besser verstehen kannst.

Erstes Ausbildungsjahr

In deinem ersten Jahr wirst du vor allem deinen Betrieb präsentieren und alles erdenkliche über Roh-, Zusatz- und Hilfsstoffe lernen. Diese wirst du prüfen, beurteilen, lagern und vorbehandeln.

Zweites Ausbildungsjahr

Jetzt geht es zur Sache! In deinem zweiten Ausbildungsjahr wirst du zum ersten Mal selbst Süßigkeiten herstellen. Angefangen bei der Herstellung von Grundmassen und Teigen wirst du anschließend Süßwaren verpacken, Bonbons und Zuckerwaren herstellen und am Ende auch die Herstellung von feinen Backwaren und Knabberartikeln kennenlernen.

Drittes Ausbildungsjahr

In deinem dritten Jahr erwarten dich die Königsdisziplinen, nämlich die Herstellung von Schokolade und Konfekt, sowie von Speiseeis. Außerdem wirst du am Ende deiner Ausbildung noch alles lernen, was du für die Qualitätssicherung und die Entwicklung von neuen Süßwaren benötigst. 

Wie viel verdient man als Auszubildende:r in der Süßwarentechnologie?

In der Süßwarenindustrie gibt es Flächentarifverträge. Das bedeutet, dass die Betriebe sich dein Gehalt nicht einfach aussuchen können, sondern dass sie an gewisse Regeln gebunden sind. Deswegen musst du dir keine Gedanken um Gehaltsverhandlungen machen! Prinzipiell ist es auch möglich, dass ein Betrieb übertariflich bezahlt, dass du also sogar mehr Gehalt bekommen kannst, als vorgeschrieben ist. 

Und es kommt noch besser: die Ausbildungsvergütung liegt aufgrund der Tarifverträge über dem bundesdeutschen Durchschnitt! Du kannst also schon während deiner Ausbildung mit einem guten Gehalt rechnen. Der genaue Betrag ist immer von dem Bundesland abhängig, in dem dein Ausbildungsbetrieb sich befindet. Es wird sich aber in diesem Rahmen bewegen:

  • 1.     Jahr 855,00 bis 998,00 Euro
  • 2.     Jahr 1017,00 bis 1105,00 Euro
  • 3.     Jahr 1140,00 bis 1214,00 Euro

Das ist aber nicht die einzige Vergütung, die du bekommen würdest. Durch die Tarifverträge gibt es nämlich auch Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld - das gilt auch für Auszubildende! Eine betriebliche Altersvorsorge steht auch auf dem Programm und falls du einmal nachts arbeiten musst, gibt es dafür festgesetzte Zuschläge. Du siehst schon: In diesen Beruf einzusteigen wird sich langfristig für dich lohnen!

Berufseinstieg und Perspektiven

Wie in vielen anderen Branchen auch gibt es in die Süßwarenindustrie einen Fachkräftemangel. Wenn du die Ausbildung zum Süßwarentechnologen machst, brauchst du dir also keine Gedanken zu machen, ob du hinterher auch einen Job findest. 

Du solltest dir überlegen, in welchem Fachbereich du am liebsten arbeiten würdest. Die Branche teilt sich auf in:

  1. Schokolade, Schokoladenerzeugnisse und Kakao
  2. Feine Backwaren
  3. Bonbons und Zuckerwaren
  4. Knabberartikel
  5. Markeneis
  6. Kaugummi
  7. Rohmassen (das ist zB Marzipan)

Bestimmt weißt du schon, welches dieser Produkte dich und deinen Magen am meisten interessiert. Und um sicher zu gehen bieten viele Betriebe auch Praktika an, in denen du in den Berufsalltag schon einmal hineinschnuppern kannst.

Karriere machen als Süßwarentechnologin

Wie schon gesagt, dass du einen Job findest, ist fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Wenn du dich aber hocharbeiten möchtest, gibt es noch ein paar Dinge, die du wissen solltest. Es gibt nämlich tolle Weiterbildungsmöglichkeiten, die dir einen Aufstieg in der Branche ermöglichen.

Zum einen wäre da die Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung "Lebensmitteltechnik" (m/w/d). Du kannst auch "Geprüfter Industriemeister in den Fachrichtungen Süßwaren oder Lebensmittel" werden, also deinen Meister machen. 

Wenn du Abitur gemacht hast, stehen dir auch noch weitere Wege offen, denn an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe gibt es das Studienfach Lebensmitteltechnologie mit der Fachrichtung Back- und Süßwarentechnologie mit dem Abschluss "Bachelor of Science". Dieses Duale Studium kannst du sogar ausbildungsbegleitend machen, dich also gleichzeitig ausbilden lassen und studieren. Klingt vielleicht ein bisschen anstrengend, bietet dir aber Top Perspektiven.

Seit 2021 gibt es auch noch ein weiteres Duales Studium, das du neben deiner Ausbildung angehen kannst, nämlich "Lebensmittelwissenschaft" an der Hochschule Niederrhein. 

Das sieht doch nach einer rosigen (oder schokoladigen) Zukunft aus! 

Das Gehalt eines Süßwarentechnologen

Nun wollen wir aber nicht mehr um den heißen Brei herumreden, denn natürlich interessiert dich auch, was du am Ende eigentlich verdienen kannst. Du kannst es dir bestimmt schon denken, genau wie beim Ausbildungsgehalt richtet sich auch das Gehalt eines angestellten Süßwarentechnologen*in nach den Tarifen. Beispielhaft nennen wir dir hier die Tarifliche Bestimmungen NRW:

  • Wer mit einer abgeschlossenen einschlägigen Berufsausbildung (also zB als Süßwarentechnologe*in) einsteigt, erhält im ersten Jahr ein Bruttogehalt von 3028€
  • Urlaubsgeld gibt es, sobald man mindestens 9 Monate im Betrieb ist, und zwar 13,80€ je Urlaubstag
  • Für Weihnachtsgeld musst du schon mindestens 11 Monate im Betrieb sein. Dann gibt es am 1. Dezember ein Extrageld in Höhe von 100% deines Monatsgehaltes. Deswegen nennt man Weihnachtsgeld auch oft dreizehntes Gehalt. 

Je nachdem, in welchem Bundesland du anfängst, kann dein Gehalt natürlich auch anders ausfallen, da es für jedes Land einen eigenen Tarifvertrag gibt. Warum das so ist? Ganz einfach, weil auch die Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom oder Lebensmittel überall unterschiedlich sind. 

Mein azubister
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