Ausbildung am Flughafen Köln Bonn – Die Jets immer im Blick

Flughäfen sind für viele Regionen wichtige Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe. Nur wenige wissen, wie viele unterschiedliche Ausbildungen ein Flughafen anbietet. azubister hat sich mit Karla Handsley und Bahar Cakiroglu am Flughafen Köln Bonn getroffen. Die beiden haben uns am Beispiel der Flughafen Köln Bonn GmbH über verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten am Airport erzählt. Der Flughafen Köln Bonn zählt mit rund 10 Millionen Passagieren zu den größten Verkehrsflughäfen Deutschlands.

Ausbildung am Airport - Die Flieger stets im Blick© Flughafen Köln Bonn

Nicht nur technische Ausbildungen bietet der Flughafen Köln Bonn an. Auch in der Verwaltung gibt es viel zu tun.

Ausbildungsbetrieb Airport – Viele Möglichkeiten

Die Flughafen Köln Bonn GmbH hat 1.800 Mitarbeiter und das Angebot an Ausbildungsplätzen ist groß. “Zur Zeit haben wir 45 Auszubildende. Die Spannweite der Berufe ist sehr breit. Wir haben Bürokaufleute, Fachleute für Lagerlogistik oder Fachinformatiker. Daneben gibt es natürlich sehr viele technische Ausbildungsberufe, wie beispielsweise KFZ-Mechatroniker oder Informations-Elektroniker”, erzählt Bahar Cakiroglu. Der Ablauf der Ausbildungen ist der selbe wie in anderen Ausbildungsbetrieben: die Praxis im Ausbildungsbetrieb, die Theorie an der Berufsschule.

Zusätzlich bietet der Flughafen verschiedene duale Studiengänge an. Karla Handsley, Ausbildungsleiterin, zum Dualen Studium: “Der am meist Nachgefragte ist der Studiengang Luftverkehrsmanagement. Dies ist ein betriebswirtschaftlicher Studiengang, der neben der BWL den Schwerpunkt auf Luftverkehrswirtschaft und Logistik setzt. Daneben gibt es Studiengänge wie Immobilienwirtschaft oder Controlling. Hinzu kommen ab nächstem Jahr Studiengänge im Ingenieursbereich, z.B. die Fachrichtung Maschinenbau und Elektrotechnik.”

Zu Beginn der Ausbildung stehen für alle Azubis zwei Einführungswochen auf dem Plan. Hier besuchen alle Auszubildende Seminare, die für die Arbeit am Airport wichtig sind, wie beispielsweise “Betreten und Befahren des Flugvorfelds” – Flughafenführung inklusive. Die Wochen dienen auch dazu, dass sich “die Auszubildenden untereinander und den Flughafen an sich kennenlernen,” erzählt Frau Handsley. Vor allem fürs Teambuilding ist dies eine sinnvolle und schöne Sache.

Azubi am Flughafen werden

“Wir stellen jedes Jahr ungefähr 15 Azubis in unterschiedlichen Berufen neu ein,” so Handsley. Bewerbungen nehmen wir sowohl in der klassischen Variante wie auch per Mail an. Wobei wir mittlerweile Online-Bewerbungen bevorzugen,” erklärt Frau Cakiroglu. Wie immer gilt: Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse müssen komplett sein – auch Praktika-Zeugnisse gehören hinein. Im nächsten Schritt folgt das Auswahlverfahren: hier muss der Bewerber einen schriftlichen Test ablegen, in dem unter anderem Deutsch-, Mathematik- und Englischkenntnisse abgefragt werden. “Erst als letztes kommt bei uns das Vorstellungsgespräch, so Handsley. Bei der Kleidung wird darauf geachtet, dass diese sauber und gepflegt ist. Vorausgesetzte Schulabschlüsse richten sich je nach Berufsbild – auch Hauptschüler können am Airport eine Ausbildung beginnen. Bewerben sollte man sich allerdings schon ein Jahr vor Beginn der Ausbildung.

Die Karriereaussichten am Flughafen sind sehr gut. Karla Handsley erklärt, dass alle Azubis (Ausnahmen gibt es immer), nach bestandener Abschlussprüfun erstmal 6 Monate übernommen werden. Unbelastet und ohne Gedanken an die Zeit nach der Ausbildung, in die Prüfungsphase gehen zu können, ist natürlich ein großer Vorteil. “Gute Leute lassen wir ungern ziehen. So haben wir von den dualen Studenten viele nach ihrem Studium in Führungspositionen einsetzten können,” so Handsley. Nach der Ausbildung können sich ehemalige Auszubildende im Rahmen innerbetrieblicher Stellenausschreibungen um eine Stelle bewerben. Hierbei ist es stets das Ziel, Nachwuchskräfte eine berufliche Perspektive zu bieten.

 

Der Flughaben: ein besonderer Arbeitsplatz

Der Flughafen hat 24 Stunden am Tag geöffnet, Samstag/Sonntag auch. Deswegen kann es für manche Azubis schonmal bedeuten, Dienst am Abend oder Sonntags zu schieben. “Dies gilt aber nur für Ausbildungsberufe, in denen auch Schichtdienst vorgesehen ist, wie beispielsweise als Werksfeuerwehrmann,” so Cakiroglu.

Das Besondere am Arbeiten im Flughafen ist aber die Atmosphäre. Selbst als Besucher in den Räumen der Flughafenverwaltung, spürt man ein gewisses Kribbeln. Natürlich muss man sich sicherlich an den Anblick von Leuten gewöhnen, die mit ihrem Koffer in den Urlaub starten und man selbst muss arbeiten gehen. Besonders auch, dass jeder Tag erstmal an der Sicherheitsschleuse beginnt. Seit den Anschlägen 2001 in New York müssen alle Mitarbeiter, wie die Passagiere, durch die Sicherheitskontrolle. “Dies bedeutet schon, dass viele Mitarbeiter 15 Minuten früher zur Arbeit erscheinen müssen,” sagt Handsley.

“Besonders für Leute, die Spaß am Umgang mit Menschen haben, ist das aber ein super Arbeitsumfeld,” berichten die beiden Damen. “Es gibt wenige Unternehmen, die so viele Bereiche und Sparten anbieten können wie ein Flughafen. Hier kommt man mit vielen Berufen in Berührung. Wir hatten schon KFZ-Mechatroniker, die nach ihrer Ausbildung bei der Flughafen-Feuerwehr gelandet sind.” Handsley weiter: “Wer einmal Flughafenluft geschnuppert hat, der möchte nicht mehr so schnell weg.” Meine freundliche Begleitung durch die Sicherheitsschleuse, Auszubildende zur Bürokauffrau am Flughafen, bestätigt mir die gute Stimmung im Unternehmen und das aufregende Arbeitsumfeld.