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PAT – Vom Hotelfachmann zum neuen Stern am Schlagerhimmel

Hotelschild im dunkeln
Vom Hotel auf die Bühne – Foto: unsplash.com

PAT ist der Senkrechtstarter der Partyschlagerszene. 2010 erhielt er den Preis als “bester Schlagernewcomer des Jahres”. Mittlerweile finden sich Songs von PAT auf Samplern wie “Ballermannhits” oder “Aprés Ski Hits”  – PAT ist der neue Star des Schlagerfox. Uns hat er im Interview von seiner Ausbildung zum Hotelfachmann erzählt und was ihm die Ausbildung für sein neues Leben als Schlagerstar gebracht hat.

Der Beginn der Ausbildung zum Hotelfachmann

azubister: Hallo PAT, stell dich doch kurz mal unseren Lesern vor.

PAT: Mein Name ist “Pat”, ich bin 23 Jahre alt, komme aus einer kleinen Stadt im Sauerland und bin seit ca. fünf Jahren als Sänger unter Plattenvertrag bei einer der größten Plattenfirmen Deutschlands. Ebenfalls arbeite ich auch für andere Künstler/Sänger im Bereich Musikmarketing und Onlinepromotion.

Pressefoto PAT

© PAT – der neue Star des Schlagerfox

azubister: Wenn du an deine Zeit als Schüler zurückdenkst: wie hast du dich damals über Ausbildung und Berufe informiert?

Pat: Ich habe mich damals “ganz klassisch” über einen Berufsberater in meiner früheren Schule über Ausbildungen und Berufe informiert. Gleichzeitig aber auch im Internet über Plattformen, bei denen ich mir Informationen und Eckdaten zu verschiedenen Berufen- an denen ich interessiert war raussuchen konnte.

azubister: Warum hast du dich für eine Lehre im Bereich Hotel entschieden?

PAT: Die Lehre im Hotel-Bereich war für mich entscheidend, da ich gerne in der Event-Branche (als Veranstaltungskaufmann) arbeiten wollte, dies aber ohne Abitur nicht möglich war. Mit meinem Realschulabschluss wollte ich eine ähnliche Ausbildung anstreben- sprich: als Hotelfachmann, da diese Ausbildung ebenfalls einige organisatorische Arbeiten, ähnlich wie bei dem Veranstaltungskaufmann deckt (Catering, Tagungen, Hochzeiten, Eventplanung usw.). Außerdem hat mir die Abwechslung in diesem Beruf sehr zugesagt! Das Umgehen mir verschiedenen Menschen, wechselnde Aufgabenbereiche u.v.m.

azubister: Was hat dir an der Ausbildung zum Hotelfachmann Spaß gemacht, was weniger? Gibt es ein besonderes Ereignis, wenn du an deine Zeit als Azubi zurückdenkst?

PAT: Spaß gemacht haben mir vor allem die wechselnden Aufgaben und Arbeiten während der Ausbildung. Restaurant, Service, Bankett, Rezeption, Küche, Housekeeping. Langweilig wurde es mir nie! Außerdem das Betreuen der Gäste vor- und während ihrem Aufenthalt in meinem damaligen Ausbildungs-Hotel, sodass sich jeder Gast rundum wohl fühlt. Der Gästeverkehr, auch mit internationalen Gästen, hat mir auch sehr gut gefallen. Anstrengend oder ungewohnt waren zunächst natürlich die Arbeitszeiten. Diese wurden unterschiedlich eingeteilt von teilweise 6.00 Uhr morgens (Frühschicht) oder eine Spätschicht bis in die Nacht. Das ist einem aber auch bereits vor der Ausbildung bekannt, dass die Arbeitszeiten in der Gastronomie so verlaufen. Manchmal wenn es sehr hektisch verläuft und alles schnell gehen muss, sollte man einen “klaren Kopf” bewahren 🙂 Spannend war natürlich auch Prominente in meiner Ausbildung im Hotel zu bertreuen (Politiker, Schauspieler, Sänger usw.)

Ausbildung und Musik

azubister: Wie hat dir die Berufsschule gefallen?

PAT: Die Berufsschule hat mir gut gefallen. Es waren lediglich nur 1-2 Tage in der Woche. Ich konnte mich mit anderen Mitschülern und Auszubildenden austauschen und in den verschiedenen Fächern wurde begleitend zur Ausbildung im Hotel viel über den Beruf “Hotelfachmann” gelehrt.

PAT - der neue Star des Schlagerfox

© PAT – vom Azubi zum Musiker

azubister: Du hast auch schon während deiner Ausbildung zum Hotelfachmann Musik gemacht. War es schwer alles unter einen Hut zu bekommen?

PAT: Ja, die Musik und die Ausbildung liefen zum Schluss ziemlich parallel, was nicht immer so einfach war! Ich habe nach meiner abgeschlossenen Ausbildung weiterhin an der Rezeption im Hotel gearbeitet, weil es mir wichtig war erstmal zu schauen, wie weit ich mit der Musik komme. Da sich dies in den letzten Jahren auch so positiv entwickelt hat und ich wegen der Musik und den Auftritten nur noch wenig arbeiten konnte, habe ich mit mit meinen damaligen Chef´s darauf geeinigt den Beruf nicht mehr auszuführen um mich von dort an ganz der Musik zu widmen. Gerade weil ich viele Auftritte am Wochenende habe und der Beruf in der Hotelbranche hauptsächlich am Wochenende stattfindet, war es nicht immer so leicht alles unter einen Hut zu bekommen.

azubister: Gibt es etwas, was du aus deiner Zeit als Azubi mitnehmen konntest und dir heute im Showgeschäft hilft?

PAT: Ich konnte auf jeden Fall den Umgang mit den verschiedensten Menschen mit in meinen “neuen Job” als Sänger mitnehmen. Diese Erfahrung war und ist mir viel Wert. Ebenfalls die manch stressigen Situationen und Arbeitstage im Hotel, erlebe ich heute genauso- nur das eben auf der Bühne und bei den Reisen als Sänger 🙂

azubister: Als Musiker stehst du oft im Rampenlicht. Wie gehst du mit Lampenfieber um? Kannst du unseren Lesern einen Tipp geben für Stresssituationen?

PAT: Vor jedem Auftritt bin ich immer tierisch aufgeregt!!! Und Lampenfieber lässt sich glaube ich gar nicht vermeiden 🙂 Ich versuche immer noch einmal “in mich” zu gehen, etwas “herunterzufahren” und sich immer zu sagen: “Du schaffst das”. Wenn ich dann auf der Bühne stehe, ist die Nervosität meistens nach wenigen Minuten verflogen. Ich glaube einen direkten Tipp gegen Lampenfieber gibt es gar nicht! Jeder Künstler hat da sicher sein eigenes Ritual und “Mittel”. Meistens hilft es einfach drei mal, tief durchzuatmen, gut vorbereitet zu sein und und mit voller Energie und Power zu denken “Ich schaff das” und ab auf die Bühne.

PAT – Schlagernewcomer des Jahres 2010

azubister: Was würdest du Jugendlichen raten? Sollten Jugendliche nicht erst eine Ausbildung machen bevor sie diesen Weg?

PAT: Ich würde Jugendlichen immer dazu raten eine solide Ausbildung zu machen!! Ich selbst habe es so getan und bis heute nicht bereut. Eine Ausbildung entwickelt einen auch als Menschen sehr und man hat immer etwas, wo man drauf zurück greifen kann, wenn es mal nicht klappt mit der “großen Karriere”! Gerade in der Musikbranche ist es so, dass es viele Sänger gibt, die nach ein paar Monaten oder auch nach Jahren nicht mehr erfolgreich sind, da ist es der einzige “Joker” den man in der Tasche hat: eine abgeschlossene Ausbildung! Wenn das Ganze dann eventuell langsam parallel läuft, wie es bei mir der Fall war und man merkt “es klappt”, ist das doch auch ganz schön.

azubister: Wie läuft ein normaler Arbeitstag bei dir ab?

PAT: In der Musikbranche gibt es glaube ich keinen “normalen Arbeitstag”! Jeder Tag ist irgendwie anders, je nachdem wie die Termine gelegt sind. Da kann es schon mal passieren, dass ich morgens um 5 Uhr zum Flughafen nach Köln muss und mein Flieger um 9 Uhr zu einem Meeting nach Berlin geht. Den gleichen Tag geht es nach dem zweistündigen Meeting, ohne Mittagessen direkt wieder mit dem Flieger zurück nach Köln, wo dann noch zwei Auftritte am Abend anstehen. Nach einem 24 Stunden-Marathon ohne Schlaf, bin ich dann schon froh endlich im Bett zu liegen!

azubister: 2010 wurdest du als bester Schlagernewcomer des Jahres ausgezeichnet. Was war das für ein Gefühl?

PAT: Als ich 2010 als bester “Schlager Newcomer” mit dem europäischen Musikpreis ausgezeichnet wurde, war das für mich ein großartiges Gefühl. Es hat mir bestätigt, dass ich bis dahin Alles richtig gemacht habe und die Mühen und Arbeit sich ausgezahlt haben. Gerade am Anfang meiner Karriere war dieser Preis natürlich was ganz besonderes für mich und hat mich ermutigt genauso weiterzumachen.

azubister: Was sind deine weiteren Pläne? Was dürfen wir in Zukunft von dir erwarten?

PAT: Demnächst wird es, nach der Unterzeichnung meines Plattenvertrages, mein erstes eigenes Album geben, worauf ich mich schon tierisch freue! Auch selbstgeschriebene Songs wie meine aktuelle Single “Wenn Du da bist”, sollen mit auf der Album CD erscheinen. Da werden erstmal einige Wochen hart gearbeitet und viel gesungen 🙂 Ebenfalls sind weitere TV Auftritte, Live Konzerte und ein neues Musikvideo -was auch im TV erscheint in Planung.

azubister: Drei Worte, wenn du an deine Ausbildung als Hotelfachmann zurückdenkst?

PAT: Lebensschule, Spannend, tolle Erinnerungen