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Erzieher:in
Ausbildung und Beruf

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  • Ausbildungart
    schulische oder praxisintegrierte (PiA) Ausbildung 
  • Erwünschter Schulabschluss
    Abitur oder alternative Zugangsmöglichkeiten
  • Ausbildungsdauer
    i.d.R. 3 Jahre
  • Ausbildungsvergütung
    ca. 1.191 bis 1.353 € brutto pro Monat 
Nützliche Eigenschaften
Folgende deiner ausgewählten Eigenschaften sind für den Beruf nützlich:
Fürsorglich
Athletisch
Abenteuerlustig
Kontaktfreudig
Mehrsprachig
Flexibel
Empathisch
Streitschlichter:in
Verantwortungsbewusst
Durchsetzungsvermögen

Wie wird man Erzieher:in? Welche Ausgaben hat man als Erzieher:in? Wo finden ausgebildete Erzieher:innen einen Job, abgesehen von Kindertagesstätten, das wissen wir alle? Und was verdienen Erzieherinnen während und nach der Ausbildung? All diese Fragen beantworten wir dir hier. 

Berufsbild Kindergarten - oder wo arbeiten Erzieher eigentlich?

Die Bezeichnungen Erzieher:in und Kindergärtner:in werden gerne synonym verwendet. Das suggeriert, dass Erzieher:innen nur in Kindertagesstätten arbeiten würden. Dabei können sie nicht nur in der vorschulischen Erziehung tätig werden, sondern auch in der Kinder- und Jugendarbeit und in der Heimerziehung. Erzieher:innen haben also nicht nur mit 3- bis 6-Jährigen zu tun, sondern mit Menschen im Alter von etwa 6 Monaten bis zu sogar 29 Jahren. Hättest du das gedacht? 

Was genau macht eine Erzieherin?

Die Ausbildung zur Erzieherin in 20 Sekunden

  • Inzwischen wird die Ausbildung nicht mehr nur als schulische Ausbildung angeboten und man verdient schon währenddessen Geld.
  • Erzieher:innen arbeiten nicht nur mit Kindern im Kindergarten, sondern auch an Ganztagsschulen, in Jugendzentren und in der Heimerziehung.
  • Erzieher:innen, die im öffentlichen Dienst angestellt sind, verdienen in der Regel mehr als im privaten Sektor, allerdings orientieren sich viele Einrichtungen an den Tarifregelungen. 

Während der Ausbildung zum Erzieher lernst du, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gezielt in ihrer Entwicklung zu unterstützen. In einer U3-Kita (ein Kindergarten mit Kindern unter drei Jahren) bedeutet das zum Beispiel, dass du die Kinder in ihrem Alltag unterstützt, indem du mit ihnen sprichst, singst und ihnen vorliest und damit ihre Sprachentwicklung beobachtest und förderst. Dass du sie zum gemeinsamen Spielen mit den anderen Kindern aktivierst, um sie in ihrer sozialen Entwicklung zu unterstützen und dass du mit ihnen herumtobst, um ihre körperliche Entwicklung zu fördern. Natürlich gehören auch Tätigkeiten wie Füttern und Wickeln dazu. 

Aufgaben einer Erzieherin im Kindergarten

Mit Kindergartenkindern im Alter von drei bis sechs sieht der Alltag ähnlich aus. Allerdings können sich Kinder in diesem Alter schon mehr bewegen, mehr sprechen und sie entwickeln individuelle Interessen. Dementsprechend unterscheiden sich pädagogische Angebote. Häufig bekommst du während deiner Ausbildung die Möglichkeit, dich in verschiedenen Berufsfelder auszuprobieren und lernst so früh genug, in welchem Feld du dich am wohlsten fühlst.

Als Erzieher:in an einer Schule arbeiten

Arbeiten Erzieher:innen mit Kindern im Grundschulalter, sind sie meistens in der Ganztagsbetreuung an Schulen beschäftigt. Zu den Aufgaben einer Erzieherin gehört dann beispielsweise die Hausaufgabenbetreuung. Aber natürlich geht es auch in diesem Alter um die individuelle Förderung der Kinder. Gibt es Streit zwischen den Kindern, musst du als Erzieher:in entscheiden: Greife ich ein? Können die Kinder den Streit womöglich ohne Hilfe einer erwachsenen Person lösen? Brauchen sie Unterstützung in der Konfliktlösung? Das Sozialverhalten der Kinder zu beobachten ist ein großer Teil der Arbeit von Erzieher:innen. 

Als Erzieher:in im Jugendzentrum

Ähnlich sieht es aus, wenn du in einem Jugendzentrum Arbeit findest. Neben der Hausaufgabenbetreuung geht es hier darum, die Freizeit der Jugendlichen mit ihnen zu gestalten. Und ganz nebenbei, während du mit ihnen Fußball spielst oder kickerst, hast du ein offenes Ohr für ihre Ängste und Sorgen und kannst sie bei persönlichen Problemen unterstützen. 

Die Ausbildung zum Kinder- und Heimerzieher

Zwar gibt es die Ausbildung zur Erzieherin mit Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung, doch hast du diese Ausbildungsinhalte in der Regel auch in Ausbildungen ohne diesen Schwerpunkt. In der Heimerziehung übernimmst du quasi die Rolle der Eltern. Du empfängst die Kinder und Jugendlichen nach der Schule, unterstützt sie mit Hausaufgaben, kochst mit ihnen, kaufst mit ihnen ein, teilst dir mit ihnen Aufgaben im Haushalt und verbringst mit ihnen auch mal ihre Freizeit. Und weil die Kinder und Jugendlichen an deinem Arbeitsort leben, bist auch du mal über Nacht dort – das heißt, es gibt Schichtarbeit. 

Welche beruflichen Einsatzmöglichkeiten gibt es als Erzieher:in noch?

Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit im Jugendamt, in Familienzentren, in Suchtberatungsstellen, Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen zu arbeiten. Es gibt Weiterbildungen zum Erlebnispädagogen, zur Motopädin oder in der Frühförderung. Erzieher:innen finden Jobs in Waldkindergärten, Ferienheimen oder Ferienbetreuung – die Liste ist lang.

Welchen Schulabschluss braucht man für die Ausbildung zum Erzieher?

Jetzt mal ans Eingemachte, wer kann eigentlich Erzieher:in werden? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, da sich die Zugangsvoraussetzungen von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. In Nordrhein-Westfalen braucht man beispielsweise Abitur und ein Praktikum, um die Ausbildung starten zu können. Alternativ geht es auch mit einem mittleren Schulabschluss, dann aber nur in Kombination mit einer Berufsausbildung, beispielsweise zur Kinderpflegerin. In Baden-Württemberg reicht ein Realschulabschluss. Du lebst woanders? Hier kannst du sehen, welche Zugangsvoraussetzungen in deinem Bundesland gelten

Erzieher werden mit Hauptschulabschluss – wie geht das?

Zugegeben, hast du einen Hauptschulabschluss, kannst du nicht direkt mit der Ausbildung zum Erzieher starten, ABER es gibt mehrere Wege, wie du dorthin kommst. In der Regel brauchst du dafür eine abgeschlossene Ausbildung im sozialpädagogischen Bereich wie beispielsweise die Ausbildung zur Fachkraft für Haushaltsführung, die man mit einem Hauptschulabschluss absolvieren kann. In manchen Bundesländern muss man zusätzlich noch eine Kompetenzfeststellungsprüfung ablegen. Alternativ kann man an manchen Schulen an einer einjährigen beruflichen Vorbereitungsmaßnahme teilnehmen, anschließend einen Vorbereitungskurs an einer Fachschule absolvieren und dann endlich die Ausbildung starten. 

Die verschiedenen Ausbildungsformen zur Erzieherin im Überblick

Die PiA-Ausbildung: Wie ist die praxisorientierte Ausbildung zur Erzieherin aufgebaut?

Bei der PiA-Ausbildung arbeiten die Auszubildenden 15 bis 20 Wochenstunden in einer Einrichtung und erhalten für diese Arbeit eine Vergütung. Darüber hinaus besuchen die Azubis an etwa 20 Stunden pro Woche eine Fachschule. Wie die Arbeits- und Unterrichtsstunden verteilt sind, variiert je nach Schule. Teilweise in Blöcken, in manchen Fällen arbeitest du aber auch am Morgen in der Praxiseinrichtung und gehst anschließend zur Schule. Wahrscheinlich ist es dir schon aufgefallen, dieses Modell erinnert an eine duale Ausbildung. Insgesamt dauert die Ausbildung drei Jahre. Die praxisintegrierte Ausbildungsform gibt es übrigens inzwischen in fast jedem Bundesland.

Die schulische Ausbildung zur Erzieherin

Was ist eigentlich ein Anerkennungsjahr?

Die klassische Ausbildung zur Erzieherin wird auch noch angeboten. Hierbei besuchst du zwei Jahre lang die Fachschule und absolvierst anschließend ein einjähriges Berufspraktikum. Während deiner ersten zwei Ausbildungsjahre bekommst du die Chance, durch Praktika in verschiedene Bereiche hineinzuschnuppern und kannst dir dementsprechend überlegen, in welcher Einrichtung du dein Anerkennungsjahr absolvieren möchtest. Die Praktika während der ersten beiden Jahre werden nicht vergütet, das Anerkennungsjahr hingegen schon. Dieses wird aktuell mit 1.652 Euro pro Monat vergütet.

Alles in einem – Abitur und Ausbildung zur Erzieherin gleichzeitig absolvieren

Den sogenannten doppelqualifizierenden Bildungsgang gibt es auch mit der Ausbildung zur Erzieherin. Statt die Oberstufe an einem Gymnasium zu besuchen, besucht man eine Berufsschule bzw. ein berufliches Gymnasium. Nach den klassischen drei Jahren und einem Anerkennungsjahr wie bei der schulischen Ausbildung schließt man mit dem Abitur und der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin ab. Man macht also seine Schul- und Berufsausbildung zugleich. Voraussetzung für den doppelqualifizierenden Bildungsgang ist die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe und häufig auch ein kurzes Praktikum. 

Wie viel verdient man während der Ausbildung zur Erzieherin?

Schulische Ausbildungen werden grundsätzlich nicht vergütet. Das gilt auch für die Ausbildung zum Erzieher. Anders sieht es während des Anerkennungsjahres aus. Während des Anerkennungsjahres ist man angestellt und verdient häufig etwa 75 % des regulären Gehalts, da man noch keine fertig ausgebildete Fachkraft ist, viele Aufgaben aber bereits übernehmen kann. Anders sieht es aus, wenn man die praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin macht:

AusbildungsjahrAusbildungsvergütung
1. Ausbildungsjahr1.191 €
2. Ausbildungsjahr1.252 €
3. Ausbildungsjahr1.353 €

Im ersten Ausbildungsjahr verdienen Auszubildende aktuell im Durchschnitt 1.191 Euro, im zweiten Jahr 1.252 Euro und für das letzte Ausbildungsjahr gibt es 1.353 Euro. Diese Angaben gelten, wenn du die praxisintegrierte Ausbildungsform absolvierst.

Wie viel verdient man als ausgebildeter Erzieher?

Das Gehalt nach der Ausbildung variiert stärker als während der Ausbildung. Wer im öffentlichen Dienst arbeitet, verdient mehr. Laut der Tarifverträge verdienen Erzieher:innen in Stufe 1 durchschnittlich 2.850 Euro brutto und in der sechsten und letzten Stufe durchschnittlich 4.200 Euro. Auch viele private und kirchliche Träger orientieren sich an diesen Tarifregelungen, allerdings nicht alle.

Wer beispielsweise in der Heimerziehung arbeitet, kann für die Schichtarbeit mit Zuschlägen rechnen. 

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