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Rettungssanitäter:in
Ausbildung und Beruf

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  • Ausbildungsart
    sonstige Ausbildung
  • Erwünschter Schulabschluss
    Hauptschulabschluss
  • Ausbildungsdauer
    1 bis 4 Monate in Vollzeit und bis 12 Monate in Teilzeit
  • Vergütung
    Ausbildung an Rettungsdienstschule wird nicht vergütet
Nützliche Eigenschaften
Folgende deiner ausgewählten Eigenschaften sind für den Beruf nützlich:
Fürsorglich
Athletisch
Abenteuerlustig
Immer pünktlich
Kontaktfreudig
Flexibel
Sorgfältig
Empathisch
Streitschlichter:in
Auge für’s Detail
Verantwortungsbewusst
Nachteule
Frühaufsteher

Hat dir der Erste Hilfe Kurs für den Erwerb des Führerscheins Spaß gemacht? Wenn du eine Neigung zum Sanitätswesen verspürst und auch beim Anblick schwer verletzter Personen nach Unfällen oder hilfloser Menschen nach Infarkten oder Schlaganfällen ruhig und überlegt handeln kannst oder dies gerne lernen möchtest, dann kommt für dich vielleicht der Beruf des Rettungssanitäters in Frage.

Rettungssanitäter kommen zum Einsatz, wenn es im Rettungsdienst um Minuten geht, beim qualifizierten Krankentransport arbeitest du als Transportführer auf einem Krankentransportwagen und in der Notfallrettung bist du Teil der Besatzung eines Rettungswagens, Notarztwagens oder Notarzteinsatzfahrzeuges. Bei Notfalleinsätzen gehört es zu deinen Aufgaben, die Versorgung des Patienten frühzeitig einzuleiten und Notarzt sowie Notfallsanitäter (bzw. Rettungsassistent) bei der Wiederherstellung bzw. Aufrechterhaltung lebenswichtiger Körperfunktionen und der Herstellung der Transportfähigkeit des Patienten zu unterstützen.

Welche Voraussetzungen du mitbringen musst, wie die Ausbildung aufgebaut ist und wie es danach weitergeht, erfährst du hier.

Zur Info: Es gibt eine erheblichen Unterschied zwischen Rettungssanitätern und Notfallsanitätern. Hören sich diese Berufsbezeichnungen auch sehr ähnlich an, so unterscheiden sie sich doch sehr, was Ausbildung, Qualifikation und späteres Berufsbild betrifft. Die schulische Ausbildung zum Rettungssanitäter ist kein anerkannter Ausbildungsberuf. Der Notfallsanitäter, der bis 2014 Rettungsassistent hieß, hat eine dreijährige schulische Ausbildung hinter sich und hat damit die höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst.  

Das Ausbildung zum Rettungssanitäter in 20 Sekunden

  • Ist eine staatlich nicht anerkannte, aber landesrechtlich geregelte schulische Aus- bzw. Weiterbildung
  • Sie dauert zwischen 3 und 12 Monaten und umfasst 520 Stunden
  • Die Ausbildung kostet zwischen 1500 und 2000 Euro, manchmal werden diese Kosten aber auch von einem Unternehmen übernommen, bei dem du nach erfolgreicher Qualifikation direkt angestellt würdest
  • Die Tätigkeiten umfassen Krankentransport und Assistenzaufgaben in allen möglichen Notfallsituationen
  • Gute Zukunftsaussichten und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Rettung und Notfall 

Was solltest du für die Ausbildung zur Rettungssanitäterin mitbringen?

Der Beruf des Rettungssanitäters ist sehr herausfordernd, schließlich geht es oft um Leben oder Tod, um die Rettung von Menschen in häufig lebensbedrohlichen Situationen. Es geht oftmals um Sekunden. Aus diesen Gründen gibt es natürlich auch eine größere Anzahl an Voraussetzungen, um in diesem Beruf tätig werden zu können.

Vorausgesetzt wird in einzelnen Bundesländern mindestens ein Hauptschulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Da es sich um eine landesrechtlich geregelte Ausbildung handelt, gibt es in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Regelungen. Grundsätzlich kann man aber die folgenden Voraussetzungen nennen:

  • Du solltest mindestens 18 Jahre alt sein
  • Ein gutes Führungszeugnis besitzen
  • Einen Nachweis der gesundheitlichen und körperlichen Eignung durch ein ärztliches Attest vorweisen
  • Eine Bescheinigung über einen Erste-Hilfe-Lehrgang haben
  • Solltest du unter 18 Jahren sein, musst du eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen
  • Möchtest du den verkürzten Aufbaulehrgang zum Rettungssanitäter / zur Rettungssanitäterin als Weiterbildung absolvieren wollen, musst du zusätzlich ein Zeugnis über den Abschluss als Rettungshelfer:in vorlegen, das nicht älter als 2 Jahre sein darf
  • Für die praktische Ausbildung in Gemeinschaftseinrichtungen und in medizinischen Einrichtungen benötigst du einen Nachweis über Masernschutz. Abhängig von der  Einrichtung werden ggf. weitere Schutzimpfungen, z.B. gegen Hepatitis A und B, bzw. entsprechende Immunitätsnachweise verlangt

Wichtige Schulfächer für Rettungssanitäter:innen

Neben diesen formalen Voraussetzungen solltest du auch Interesse und gute Kenntnisse in den folgenden Fächern mitbringen:

Biologie: Als angehende:r Rettungssanitäter:in lernst du, wie zum Beispiel Atmung und Blutkreislauf funktionieren, oder wie du Störungen der Vitalfunktionen erkennst und welche Maßnahmen du bei der Erstversorgung von Verletzten ergreifen musst. Gute Biologiekenntnisse helfen dir beim Verständnis medizinischer Zusammenhänge.

Physik: Du brauchst gute schulische Kenntnisse in Physik, da es als naturwissenschaftliches Fach Grundkenntnisse für deine Ausbildung liefert.

Deutsch: Als Rettungssanitäter:in kommunizierst du mit Verletzten und Beteiligten, um Informationen über die Verletzungen einzuholen und dokumentierst später die Einsätze. Dazu sind gute Deutschkenntnisse erforderlich.

Mathematik: Beim Dosieren von  Medikamenten oder der Berechnung erforderlicher Beatmungsvolumina, sind mathematische Kenntnisse von Vorteil. Auch ein sicherer Umgang mit Gewichts- und Maßangaben wird von dir als angehendem Rettungssanitäter erwartet.

Psychologie: Patienten bzw. deren Angehörige befinden sich häufig in einer psychischen Ausnahme und Traumasituation. Einfühlungsvermögen mit den Betroffenen und psychologisches Geschick sind wichtige Fähigkeiten für den Beruf des Rettungssanitäters.

Sport: Eine gute körperliche Fitness und Belastungsfähigkeit ist die Grundvoraussetzung, um z.B. bewusstlose oder bewegungsunfähige Patienten zum Krankenwagen zu transportieren und entsprechend den Verletzungen / Erkrankungen zu lagern.

Persönliche Eigenschaften

Wie gesagt, der Berufsalltag eines Rettungssanitäters ist sehr herausfordernd, du solltest also auch von deiner Persönlichkeit her folgende Eigenschaften mitbringen:

Physische Stabilität und Belastbarkeit: Du solltest auch in Konfrontationen mit schweren Verletzungen mit Blut und Körperausscheidungen und unter hohem Zeitdruck ruhig und handlungsfähig bleiben und sorgfältig und zuverlässig handeln können.

Verantwortungsbewusstsein und Einfühlsamkeit: Nicht nur in Hinsicht auf die hohe Verantwortung beim Umgang in Notfallsituationen, sondern auch Integrität im Hinblick auf Verschwiegenheit beim Umgang mit Patientendaten und Einfühlungsvermögen im Umgang mit Schmerzen und Ängsten der Patienten.

Wie ist die Ausbildung zum:zur Rettungssanitäter:in aufgebaut?

Die Ausbildung ist in den meisten Bundesländern gesetzlich geregelt, nicht jedoch durch ein Bundesgesetz. Sie umfasst 520 Stunden und gliedert sich in vier Teile. 

  1. Zuerst wirst du in 160 Stunden theoretische Grundlagen erlernen. Die behandelten Inhalte umfassen dabei Basiswissen zur Anatomie und Physiologie, allgemeine Inhalte und Maßnahmen der Notfallmedizin, spezielle Notfallkenntnisse zu wichtigen Fachgebieten (Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie, Psychiatrie, Pädiatrie etc.), weitere Themen zur Struktur des Rettungsdienstes sowie rechtliche und technische Inhalte. Praktische Übungen der Notfalltechniken sind ebenfalls ein integraler Bestandteil deiner Ausbildung.
  2. Weitere 160 Stunden entfallen auf ein klinisches Praktikum in den Bereichen Notfallambulanz, Intensivstation und Anästhesie, in denen du weitere medizinische Maßnahmen wie Vorbereiten einer Infusion, Assistenz bei der Intubation, Umgang mit Medikamenten, Patientenüberwachung, (klinische) Patientendokumentation etc. vermittelt bekommst.
  3. Danach absolvierst du ein 160-stündiges Praktikum auf einer Rettungswache, möglichst 80 Stunden auf einer Rettungswache mit Notarztdienst mit vorgeschriebenen Praktikantenschichten und der dazugehörigen Dokumentation auf Krankentransportwagen (KTW), Rettungswagen (RTW) oder Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF).
  4. Als letzter Teil der Ausbildung folgt ein Abschlusslehrgang im Umfang von 40 Stunden mit anschließender Prüfung mit schriftlichen, mündlichen und praktischen Teilen.

Rettungssanitäter werden von Hilfsorganisationen und an privaten Rettungsdienstschulen ausgebildet. In Nordrhein-Westfalen besteht die Möglichkeit, einen verkürzten RS-Lehrgang zu besuchen, der auf dem “Rettungshelfer NRW” aufbaut. Hilfsorganisationen sind etwa das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Arbeiter Samariter Bund, die Johanniter und die Malteser.

Die Ausbildungsdauer erstreckt sich in der Regel über 3 bis 12 Monate. Die Kosten werden oft vom Betrieb übernommen (Betriebsrettungssanitäter), auch das Arbeitsamt bezahlt die Maßnahmen im Rahmen von Umschulungen. Ansonsten sind die Kosten der Ausbildung und der Prüfung in der Größenordnung von zwischen 1.500 und 2.000 € selbst zu tragen, dazu kommen evtl. noch die Aufwendungen für Unterkunft und Fahrtkosten.

Was macht ein:e Rettungssanitäter:in nach der Ausbildung?

Nach der Ausbildung kannst du als Rettungssanitäter:in bei verschiedenen Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz oder in größeren Firmen und Betrieben arbeiten.

Dein Berufsalltag kann das Fahren des Rettungswagens, die Versorgung von Personen in Notfallsituationen und das Assistieren der Notärztinnen vor Ort beinhalten. Das kann vom Vorbereiten der Intubation über die Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen bis hin zur Patientenversorgung während des Transports eine große Bandbreite der Notfallversorgung und Rettung umfassen. Aber auch Tätigkeiten wie das Säubern und Desinfizieren des Rettungswagens und der Gerätschaften oder das Schreiben von Protokollen und Einsatzbereichen gehören zum Aufgabenbereich eines Rettungssanitäters.

Wie sehen die Arbeitszeiten als Rettungssanitäter aus?

Als Rettungssanitäter arbeitest du im Schichtdienst. Das heißt, du musst regelmäßig auch nachts, am Wochenende und an Feiertagen arbeiten. Dazu kommt dann auch noch oftmals ein 24-Stunden-Bereitschaftsdienst.

Was verdienst du als Rettungssanitäter?

Wie bereits gesehen, bekommst du während der Ausbildung leider kein Gehalt, sondern musst unter Umständen die Kosten der Ausbildung selber tragen. Die gute Nachricht ist allerdings, dass du nach der relativ kurzen Ausbildungszeit ein Einstiegsgehalt zwischen 1.500 und 2.500 Euro bekommen kannst. Bei mehr Berufserfahrung kannst du dann zwischen 3.000 und 3.500 Euro bekommen.

Wie viel du genau verdienen wirst, hängt natürlich auch von deinem Arbeitgeber ab und das Bundesland, in dem du arbeitest, kann Einfluss darauf haben, wie viel du letztlich verdienst. Warum das so ist? Ganz einfach, weil auch die Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom oder Lebensmittel überall unterschiedlich sind. 

Welche Fort-, Weiterbildungs-, und Karrieremöglichkeiten gibt es für Rettungssanitäter:innen?

 Für viele ist die Ausbildung zum Rettungshelfer der Einstieg in den Rettungsdienst. Rettungshelfer begleiten beziehungsweise fahren in der Regel Krankentransporte und assistieren den Rettungssanitätern. 

In der Ausbildung zum Rettungssanitäter lernst du die Grundlagen der Notfallmedizin kennen. Nach der Ausbildung bist du befugt, bestimmte Techniken zur Rettung schwerverletzter oder erkrankter Personen anzuwenden und unterstützt vor Ort die Notfallsanitäter:innen, Notärzte und Notärztinnen. Die höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst kannst du mit der Ausbildung zum:zur Notfallsanitäter:in erreichen. Diese könntest du also anstreben, wenn du die Ausbildung zum:zur Rettungssanitäter:in schon abgeschlossen hast.

Aber es gibt auch die Möglichkeit, dich nach der Ausbildung und mit den entsprechenden Qualifikationen ein Studium im Sanitätswesen, Rettungswesen, Rettungsingenieurwesen oder der Humanmedizin anzugehen.

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